Home Die Hexe Kaukau

3. Tim will zu den Außerirdischen

5. Die Nacht im Keller

Dieser 19. Ferientag, den Tim nicht so schnell vergessen würde, war recht heiß gewesen. Und jetzt am Abend herrschten in den Wohnhäusern angenehm milde Temperaturen.
Tim fühlte sich im Vorratskeller der Hexe Kaukau sehr wohl. Tricki hatte ihm eine Luftmatratze gebracht und in einem noch günstigeren Augenblick Zitronenlimonade, Eis und Kekse in sein Gefängnis geschmuggelt. Plötzlich rüttelte es heftig an der Vorratskellertür."Ist da ein Kind drin?" fragte die Hexe Kaukau mit zuckersüßer Stimme.
"Ja. Wir spielen nur", erwiderte Tim gewitzt. "Gut. Dann will ich nicht stören." Kichernd huschte die Hexe davon.

Klopf! Klopf! Klopf!

Hihihihi!

Toulani ist bereit, für den Silberblick eine Prämie zu zahlen.

Diese Außerirdischen sind doch alles Hohlköpfe.

Vergnügt schmiß Tim sich auf die Luftmatratze. Er fühlte sich pudelwohl wie auf einem Campingplatz. Im Keller war es halbdunkel, da Tricki ihm eine Kerze und Streichhölzer gebracht hatte. Die eigentliche Kellerbeleuchtung, eine Glühbirne an der Decke, wirkte dagegen schäbig. Wenn jetzt noch ein gruseliges Nachtgespenst hinter der Tür geheult hätte, wäre der Jungen hell begeistert gewesen.

Laute Schritte näherten sich seinem Gefängnis. Die Kellertür wurde aufgeschlossen und Tricki betrat den Raum. "Ich bringe dir Wasser und Brot", sagte der Roboter laut, damit die Hexe ihn hörte. "Schreien nützt gar nichts. Hier hört dich niemand."

"Oh, ich habe so eine Angst. Bitte, laß mich raus!" schrie Tim und hatte Mühe, sich das Lachen zu verbeißen.

"Hier, nimm das Brot!" Tricki reichte dem Jungen einen batteriebetriebenen Cassettenrecorder mit Kopfhörer. "Morgen früh machen wir einen Ausflug."

Der Roboter lachte dem Jungen zu, bevor er ging und den Keller wieder verschloss.

Also legte Tim sich gemütlich hin, lauschte der Musik und knabberte etwas Süßes. Das Kerzenlicht verbreitete einen warmen Schimmer, der den Vorratskeller in einen geheimnisvollen Ort verwandelte.

Obwohl das Kellerfenster verriegelt war, hörte Tim, kurz bevor er einschlief, draußen die Grillen zirpen. Ihr Gesang ließ ihn schläfrig werden.

Er war ja so gespannt auf morgen, wenn sie die Außerirdischen treffen würden. Wie wohl die Wesen von einem anderen Stern aussahen?

Ob sie ein Mittelding zwischen grüne Marsmännchen und gläserne Roboter waren?

Schade, dass er keinen Fotoapparat dabei hatte.

Eines stand für ihn fest: nach Hause wollte er nie, nie, nie mehr gehen. Sollten sie ruhig um ihn weinen und bereuen, wie schlecht sie ihn behandelt hatten.

"Where do you go?" dudelte das Radio. Begeistert schlug Tim den Takt dazu.

Als der Junge an diesem Abend endlich einschlief, wünschte er sich, sein Abenteuer würde niemals zuende gehen.



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