78. Pax verjagt die Bösewichter
Nachdem die Kinder mit dem Lukibo fortgefahren waren, lag der zahme graue Wolf Pax in der alten Scheune und döste vor sich hin. Plötzlich zuckten seine Ohren. Er hatte ein fernes Geräusch gehört. Aus seiner Kehle drang
leises Knurren. Lautlos erhob sich das Tier, schlich zum Scheunentor und lauschte. Da das Tor nur angelehnt war, konnte Pax beliebig hinaus oder hinein gehen.
In einer angespannten Körperhaltung wartete er bewegungslos. Da! Schritte auf dem Weg. Mit einem Satz sprang der Wolf zum Scheunentor hinaus.
Zwei fremde Männer in dunklen Umhängen standen neben dem Schuppen, der an die alte Scheune angebaut war. Sie erschraken sehr. Laut bellend rannte Pax auf sie zu. Schnell kletterten die Fremden am Regenrohr hinauf und
schwangen sich keuchend auf das Schuppendach. Das wütende Bellen des Wolfes wollte kein Ende nehmen.
Schon trat Ludmilla aus dem Haus. "Aus!" befahl sie Pax. Sobald sie die zwei Männer auf dem Schuppendach erblickte, runzelte sie die Stirn und rief: "Was machen Sie da?"
"Nehmen Sie den Hund weg!"
"Kommen Sie herunter. Der Hund gehorcht mir aufs Wort."
"Lieber nicht." Die beiden Männer blickten finster. "Wir schießen." Einer von ihnen zog eine Waffe unter dem Umhang hervor.
Ludmilla bekam Angst. "Warten Sie. Ich bringe den Hund fort." Sie befahl Pax, ihr zum Laden zu folgen. Kaum war sie um die Ecke verschwunden, kletterten die Männer vom Dach herunter und liefen schimpfend davon.
"Wo sind die Männer?" Lukas und Krasimir kamen angelaufen, doch von Eindringlingen war nichts mehr zu sehen.
Ludmilla stemmte die Hände in die Hüften. "Glaubt mir. Hier waren sie, dort oben auf dem Dach und haben mit einer Waffe herumgefuchtelt ."
Wie als Beweis rannte Pax zu der Stelle, wo die zwei Männer das Schuppendach verlassen hatten, schnüffelte und folgte bellend einer Spur.
"Das waren die Verbrecher aus dem Bergwerk. Sie haben nach den Kindern gesucht."
"Schon möglich. Gut, dass die Kinder fort sind."
"Woher wissen die Männer nur, wo sie die Kinder suchen müssen?"
"Vielleicht von Duro."
"So ein Ärger! Und alles nur, weil meine Söhne unbedingt einen Ausflug machen und kleine Kinder retten müssen!" schimpfte Krasimir. "Solche Rettungsaktionen sind viel zu gefährlich."
"Diese Verbrecherbanden sind zu allem fähig", befürchtete Lukas. "Ohne Pax wären wir hier gar nicht mehr sicher."
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