46. Die Einweihungsfeier
Am Sonntagnachmittag war der Umzugs der Familie Dimitrov endlich geschafft. Bevor die Mädchen sich von ihren Freunden verabschiedeten, verkündete Herr Dimitov den fleißigen Helfern, sie wären alle für abends zu einer kleinen Einweihungsfeier eingeladen.
"Juhu!" Feli und Lena freuten sich auf dieses unerwartete Fest. Kaum waren sie in die Schule zurückgekehrt, riefen sie gleichzeitig: "Was ziehen wir an?" Aufgeregt schauten die beiden Mädchen in ihren Kleiderschrank. Und auch Albert, dessen Schrankfach immer ordentlich aufgeräumt war, suchte nach passenden Sachen in seiner Kleidersammlung.
Schließlich entschied sich Feli für ein Oberteil aus honiggelbem Samt, während Lena ein kupferfarbenes T-Shirt aus Metallfäden wählte.
"Ich glaube, heute abend müssen wir mal wieder am Seil hinaufklettern", meinte Lena, als sie ihr Gastgeschenk - eine große Pralinenschachtel - einpackten. "Ja, es wird spät werden. Gut, dass wir unsere Hintertür haben."
"Ich mache schon mal das Seil am Bettpfosten fest und lasse es aus dem Fenster bis zum Nussbaum herunter", sagte der Roboterjunge, der in praktischen Dingen äußerst geschickt war.
Als die drei das Wohnzimmer der Familie Dimitrov betraten, staunten sie, wie gemütlich dieser Raum jetzt eingerichtet war. Auf dem festlich gedeckten Tisch stand eine dickbauchige Vase mit zarten Frühlingsblumen.
"Seht nur, mein Veilchen hat sich wunderbar erholt." Stolz zeigte Sergej allen die hübsche Pflanze mit den blauvioletten Blüten. Ludmilla und Alwine hatten Berge von Apfelkuchen gebacken. Es gab Tee oder Orangensaft, heiße Würstchen mit frischen Salaten und als Nachtisch
Obstkuchen mit cremigsüßer Schlagsahne. Der graue Wolf Pax lag die ganze Zeit still unter dem Tisch. Bald drückte er seine Schnauze leicht gegen Felis Knie. Heimlich steckte sie dem Tier ein Stück Wurst zu, was Aleks sofort bemerkte, aber ausnahmsweise zuließ.
Als alle gegessen und getrunken hatten, wurde der Tisch abgeräumt und anschließend erzählt und gesungen. Die Zwillingsbrüder spielten auf der Mundharmonika, und es dauerte nicht lange, so sangen alle aus voller Kehle den neuesten Schlager: "Schön ist es, auf dem Mond zu sein ..."
Selbst Opa Dimitrov in seinem Sessel brummte vergnügt den Text mit.
Als die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht hatte, erhob sich Herr Dimitrov, um eine kleine Rede zu halten. Er bedankte sich bei Lukas und Alwine für ihr großzügiges Angebot, bei ihnen arbeiten und wohnen zu dürfen, wodurch ihre Notlage, unter der die ganze Familie gelitten hatte, endlich beendet war.
Und zum Schluß wandte er sich an den Roboterjungen mit den Worten:
"Dir, lieber Albert, danken wir ganz besonders für deinen unermüdlichen Einsatz. Ohne dich hätten wir den Umzug nie geschafft. Du bist ein ausgezeichneter Luftkissenbob-Fahrer und ein wahres Genie, wenn es darum geht, sperrige Güter auf einem dafür recht kleinen Bob zu verladen
und festzuzurren." Alle lachten, und Albert fühlte sich offensichtlich geehrt. Die Kinder waren sich einig, dieses Lob hatte der Roboterjunge wirklich verdient.
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