10. Ein Roboter für alle Fälle
"Wir müssen zurück!" drängte Lena mit besorgter Stimme. "Um acht Uhr wird die Schule abgeschlossen."
Die beiden Freundinnen klappten mit vereinten Kräften den schweren Marmordeckel zu, Feli schloß das nun leere Grab ab und steckte Selinas Schlüssel in der Hosentasche.
Wege und Gräber waren kaum noch zu erkennen.
"Folgt mir! Ich kenne mich hier aus", forderte Albert die Freundinnen auf. Er ging mit festen Schritten voraus, ohne zu zaudern schlug er eine Abkürzung ein. Seine Anwesenheit wirkte auf Feli und Lena beruhigend.
"Du, ich glaube, Albert ist ein Glücksfall", raunte Lena ihrer Freundin zu. "Wenn er dabei ist, habe ich gar keine Angst."
"Ich auch nicht", stimmte Feli ihr zu und versuchte, mit dem gleichmäßig ausschreitenden Roboterjungen Schritt zu halten. "Da ist schon der Ausgang. Das hast du gut gemacht, Albert."
"Meine Sensoren arbeiten zuverlässig", antwortete Albert ruhig. "Wir biegen in diesen Hohlweg ein, der zum Sportplatz führt. Bis zur Schule ist es dann nicht mehr weit."
Sie folgten ihm eilig. Wie angekündigt, erreichten sie bald das Sportgelände und von dort aus in wenigen Minuten das hell leuchtende Schulgebäude. Lena sprach in Richtung der elektronischen Türensicherung: "Tür,
öffne dich!" Unverzüglich erhielten sie die blechern klingende Antwort: "Diese Tür ist abgeschlossen."
"Kannst du klettern, Albert?" "Ja. Gehört zu meinem Fitnessprogramm." "Okay. Wir haben ein Seil als Hintertür." "Wie praktisch."
Feli und Lena sahen sich an und grinsten. Diesem Roboter schien Humor nicht fremd zu sein.
Sie liefen zu der Stelle, wo ihr Fenster lag, zeigten Albert das versteckte Seilende und kletterten der Reihe nach in den 1. Stock. Zuerst Feli, dann der Roboterjunge, der mühelos diese Aufgabe schaffte, und als Letzte
Lena. Als die beiden Mädchen das Seil nach oben zogen, sagten sie wir aus einem Mund: "Albert, du hast deinen Test bestanden."
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