Frau Meier lacht und lacht und lacht
"Ja, Mieze, was machst du denn hier?"
Eben noch geschockt, war nun ihre Angst einer großen Eleichterung gewichen, denn ihr Verfolger war nichts weiter als eine getigerte Katze, die sich im Friedhof an ihr Bein gedrückt hatte, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.
Du willst schmusen, meine Gute?
"Miau, mia-au-au, mi-au-au-au."
"Du Schlimme, du hast mir eine fürcherliche Angst eingejagt."
Doch Frau Meier war gerecht. Schließlich hatte sie selbst schuld, weil sie zu einer unmöglichen Zeit an einem unmöglichen Ort etwas Verbotenes gemacht hatte und deswegen aus Schuldgefühlen heraus, in eine abscheuliche Lage geraten war.
Außerdem hatte ihr ihre Phantasie einen Streich gespielt.
Was konnte das Kätzchen dafür, wenn sie, bedingt durch eine außergewöhnliche Situation, ungewöhnlich schreckhaft und sensibel war.
"Na, wie heißt du denn , mein Kätzchen?" fragte sie freundlich, worauf die fremde Katze schnurrte und sich gegen ihre Beine schmiegte.
"Miau. miau, miau." "So, du heißt Sonja. Was für ein schöner Name. Richtig vornehm und fein. Morgen bringe ich dir etwas Gutes zu fressen mit. O ja. Ich bin ja so froh, dass du hinter mir hergerannt bist und kein gräuliches Friedhofsgespenst. Deshalb hast du eine Belohnung verdient, meine Gute." "Mi-au , mi-au, mi-ja-ja-ja."
Ende
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