Home Die Hexe Kaukau

4. Abenteuer auf dem Spiegelstern

8. Sieben Jahre Pech

Während Tricki gelassen den Golfschläger schwang, litt Tim Qualen. Sicherlich, der Roboter spielte meisterhaft. Ihm fehlte es weder an Dynamik noch an Schlagtechnik. Doch würde sein Können ausreichen, um den Wettkampf zu gewinnen?
Tricki strahlte."Heute habe ich meinen F-Tag!" rief er fröhlich. "Was ist das?" "Frische Energien am laufenden Band."
"Ich bin tief beeindruckt. Sie spielen mit dem richtigen Drive", versicherte Theopani. Er holte zum Schlag aus. Plock! Sachte schlug das Eisen gegen den weißen Ball. Die Kugel beschrieb einen kleinen Bogen und fiel klackend in Loch elf.

Theopani spielt wirklich gut.

Er setzt auf Selbstkontrolle.

Ich setze lieber auf Selbsthilfe.

In Siegerpose schritt der Präsident über den geschorenen, samtigen Rasen, mit ihm im Schlepptau seine zahlreichen Helfer. "Sog utw ie Si es pielt nie mand", versuchte sich Falo bei Theopani einzuschmeicheln. "Verräter!" zischte Tim . "Du hast nix sagen!" murrte Falo. Die zwei Jungen starrten sich feindselig an. Nicht viel fehlte und sie hätten miteinander gerauft.

"Keine Streitereien", bat der Roboter. Ihm war klar, wenn das so weiterging, würde er das Turnier verlieren. Die Regeln der Galaxis besagten, wenn bei zwei Teilnehmern gleich viele Schläge bis zum 18. Loch gezählt wurden, hatte der gewonnen, der als letzter den Ball spielte. Und das war Theopanie. "Ich habe eine Idee", raunte er Tim zu.

Tim nickte aufgeregt. "Was für eine Idee ist das?"

"Beim letzten Loch steht der Spiegel viel zu dicht dran," verriet der Roboter ihm. "Das ist unsere Chance."

Nun war Tim gespannt, was Tricki plante. "Tricki ist doch der bessere Spieler!" rief er Falo zu. "Bist du - wie sagt man? - außer Kontrolle?" meinte Falo frech.

Das Golfturnier neigte sich dem Ende zu. Alle glaubten, Theopani würde gewinnen, und der Roboter müße sein Leben lang Spiegel putzen. Dann kam das 18. und letzte Loch an die Reihe. Tricki holte zum gewaltigen Schlag aus. Tim hielt den Atem an . Klack! Der Golfball sauste wie ein vereister Schneeball durch die Luft. Dann ein lautes Krachen und ein Schrei.

Was war geschehen? Die Zuschauer verrenkten sich die Monitorköpfe. Man war geschockt. Trickis Ball hatte den Spiegel beim 18. Loch getroffen. Der Spiegel war zerbrochen. Überall lagen Scherben.

"De Sp ieg elme ine rErbta nte!" schrie der Präsident schreckerfüllt. Tim hüpfte vor Freude in die Höhe. "Hurra! Der Ball liegt unter den Scherben im Loch." Die zahlreichen Helfer schauten verwundert. "Das war mein bester Schlag", sagte Tricki zu Tim.

"Der schöne Spiegel." Theopani war tief betroffen. Man merkte ihm an, mit solch einem Spielverlauf hatte er nicht gerechnet. Für Sekunden ging sein Bildschirm aus, so dass sein Gesicht verschwand. Dann schaltete der Bildschirm sich wieder ein, und Theopanis Gesicht lächelte. "Die Jury erkennt den Schlag an." Die Stimme des Präsidenten zitterte. "Ein kaputter Spiegel bedeutet 7 Jahre Unglück." Er griff zum Golfschläger. Seine Helfer hatten die Scherben flink beseitigt.

"Ohhhhh!" hallte es vielstimmig über den Golfplatz. Der Golfball rollte pfeilgerade auf Loch Nummer achtzehn zu, fiel schon beinahe hinein, machte dann noch einen kleinen Schlenker, balancierte an der Lochkante entlang und rollte vorbei.

"So et w asist mirno ch ni e pa ssiert!" schrie Theopani außer sich vor Enttäuschung. "Sabotage!" Wütend stampfte er mit dem Fuß auf.

Doch sein Schimpfen nützte nichts. Er hatte das Turnier verloren.

Dieser Spiegel hat uns gerettet.

"Oh, Tricki! Das hast du gut gemacht!"



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