2. Der rote Ball
3. Der Auftrag des Roboters Mit dem einfallsreichen Roboter Knisterball zu spielen, machte den Kindern solch einen Spaß, dass sie ganz die Zeit vergaßen. Trotz der Hitze des Sommertags sprangen die Geschwister wie wild hin und her, warfen den roten Ball in die Höhe, verrenkten sich und fingen den Ball wieder, ganz wie die Spielregeln es verlangten.
Simone stellte sich sehr geschickt an. Rasch sammelte sie Punkte, was ihren Bruder ärgerte. Alex gab sich viel Mühe, schaffte es aber selten, nach der vorgeschriebenen Übung den Ball wieder zu fangen. "Das ist ungerecht", maulte der Junge, als sein Rad zwar gelang, jedoch der Ball auf die Wiese plumpste . "Tricki kann den Ball viel höher werfen als wir."
"Er ist doch so lieb und wirft für mich den Ball , weil ich nicht so stark bin wie ihr", erinnerte Biggi, die das Spiel nicht so ernst nahm. "Und er verzichtet auf seinen Vorteil", fügte Simone hinzu, "indem er mit der linken Hand den Ball wirft." "Woher willst du wissen, dass seine linke Hand schwächer ist als seine rechte?" fragte Alex ärgerlich. "Okay", meinte daraufhin der Roboter. "Wenn ihr wollt, gelten für mich strengere Maßstäbe." "Ja", erwiderte Alex sofort. Tricki entschied: "Dann muss ich 2-mal Radschlagen und ihr nur 1-mal. Einverstanden?" "Das finde ich übertrieben." Simone schüttelte die schwazen Zöpfe. "Alex hat schon recht. Ich kann höher werfen als ihr." "Also gut. Machen wir weiter!" rief Simone und schnappte nach dem roten Ball. "Mal sehen, ob ich die Übung mit dem Rad hinkriege." Klapp! Klapp! Klapp! Klapp! Oh! Hoppla! Beinah' hätt' ich's geschafft. Angelockt durch den Lärm der Kinder, schaute die Hexe Kaukau aus dem Wohnzimmerfenster in den Garten. "Sag ich doch, wo ein Ball ist, da sind auch Kinder." Sie kicherte erfreut. "Auf, Tricki, schnapp sie dir!" Vor lauter Begeisterung sprang sie in die Höhe. "Aua!" Ihr Kopf stieß gegen etwas Hartes. Es war der eiserne Feuerhaken, den sie gegen böse Geister ins Südfenster gehängt hatte. Unwillig rieb sie sich die Beule an der Stirn. Sie riß das Fenster auf und schrie: "Tricki!!!" "Ja", antwortete der Roboter sogleich. "Denkst du an deinen Auftrag?" fragte die Hexe ihn streng. "Ja", versicherte Tricki. "Das will ich dir auch geraten haben." Krachend schlug die Hexe Kaukau das Fenster zu. "Du, Tricki, was ist das für ein Auftrag?" fagte Biggi neugierig. Der Roboter lachte. "Ich soll herausfinden, ob Haifischhaschee mit Lorbeer gekocht wird", erklärte er den Kindern. "Und wie kriegst du das raus?" fragte Biggi weiter. "Ach, ich schaue im Internet nach", verriet der Roboter. "Die besten Kochrezpete findet man im Internet." Er nahm Biggi hoch und wirbelte sie vergnügt durch die Luft. "Los! Machen wir weiter!" mahnte Alex ungeduldig. Der Junge hegte immer noch die stille Hoffnung, den Wettkampf zu gewinnen, obwohl seine Schwester mit elf Punkten führte. "Ich bin dran", jauchzte Biggi. Sie drückte Tricki den roten Ball in die Hand. "Wirfst du ihn mir himmelhoch?" bat das kleine Mädchen erwartungsvoll. "Aber ja! Paß auf, ich werfe ihn bis zu den Sternen." Der Roboter warf den Ball höher, als Alex für möglich gahalten hätte.
Zum Schluß rechnete Tricki die Punkte aus. So sehr Alex sich auch dagegen wehrte, Simone hatte das Spiel gewonnen. Sogleich bestürmte das Mädchen den Roboter: "Sag' Tricki, was für eine Überraschung hast du für mich?" Alle drei Kinder sahen Tricki gespannt an. Auch das blasse Kindergesicht, das im hinterenTeil der Gartens über die Hecke lugte, blickte gespannt. "Also, die Überraschung findest du in unserem Vorratskeller", teilte der Roboter Simone mit. "Aber du mußt alleine dorthin gehen." "Oh! Das wird spannend!" rief Biggi dazwischen. "Soll ich wirklich alleine in den Keller gehen?" Simone zögerte. "Soll ich für dich gehen?" schlug ihr Bruder vor. "Nein. Ich bin die Siegerin." Simone entfernte sich mit raschen Schritten.
"Ich brauche jetzt deine Hilfe", wandte Tricki sich an Alex. "Weil ich dringend im Internet recherchieren muss, könntest du für mich die Rolle de Showmasters überenhmen, bis ich zurück bin." Alex freute sich. "Ja klar. Was muß ich machen?"
Unerwartet zog Tricki ein Handy aus seiner Seitenklappe. Er erläuterte Alex seinen Plan. Der Junge hörte mit leuchtenden Augen zu. Seine kleine Schwester sprang vor Aufregung von einem Bein auf das andere.
O Tricki! Du bist wunderbar!
Biggi tanzte ausgelassen über die Wiese. Was Tricki immer für ausgefallene Ideen hatte!
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