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5. Kevin setzt sich durch
Nervös rannte Kevin nach unten. Auf keinen Fall durfte er seinen Eltern von Quarki erzählen.
Die würden ein großes Geschrei anstimmen und den Monsterjungen kurzerhand rausschmeißen.
Alle saßen schon am Frühstückstisch. "Da bist du ja endlich!", rief seine Schwester Tanja vorwurfsvoll. Sie hatte ihr Handy eingeschaltet, weil sie auf den Anruf ihrer besten Freundin wartete.
Seine Mutter schob ihm das Müsli zu. "Wir fahren gleich los."
Kevin schluckte. Ob sie sein Herzklopfen hörten? Dann krächzte er: "Ich fahr nicht mit." Eilig löffelte er los.
"Was, du fährst nicht mit?" Tanja riss die Augen weit auf. "Dann kriegst du auch nichts."
"Na und?" Kevin verschluckte sich fast an einem Stück Mandarine.
"Und was willst du machen?", fragte sein Vater ihn ruhig.
Kevin wurde rot im Gesicht. "Eine Fahrradtour", murmelte er zwischen zwei Bissen. Seine Schwester starrte ihn an, als hätte er behauptet, Spider-Man zu sein.
"Gut", unterstützte sein Vater ihn. "Bewegung an der frischen Luft ist genau das, was dir fehlt."
"Aber ...", meinte seine Mutter verwundert, "dann muss er ja einen Schlüssel haben."
"Wenn das das ganze Problem ist", zerstreute der Vater ihre Zweifel, "kriegt er halt einen. Den zum Umhängen."
"Schlüsselkind!", hänselte Tanja. In diesem Augenblick ertönte ein alberner Klingelton. Wichtigtuerisch sprang sie auf und eilte in den Flur, um den Anruf ihrer Freundin entgegen zu nehmen.
"Also gut", sagte die Mutter. "Hier macht ja sowieso jeder, was er will."
"Lass mal. Ich würde auch lieber aufs Rad steigen, als euch zum Einkaufen zu fahren", erklärte der Vater.
"So!" Eingeschnappt räumte die Mutter den Tisch ab. "Und mir erzählst du die ganze Zeit, du willst nach einem neuen Rasierapparat gucken."
Kevin grinste in sich hinein. Alle glaubten, er hätte sich mit seinem Freund Finn verabredet. Aber er wusste es besser!
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