61. Der Nöck
Noch ganz benommen von ihrem wundervollen Erlebnis, verlassen die beiden Jungen den Aussichtsturm. Kwick, der sogleich nach Lisa Ausschau hält, sieht erstaunt, dass Domino und dicht nach ihm
Lisa aus dem Brunnen springen.
"Puh, das war knapp!" ruft Lisa ganz außer Atem. Wütend zieht sie sich ihre nassen Schuhe aus. Domino stürzt sich auf Robin, als hätte er den Jungen seit Monaten nicht mehr gesehen.
"Ist ja gut", versucht Robin, den Hund zu beruhigen. "Sag mal, was habt ihr zwei denn im Brunnen gemacht?"
"Stellt euch vor, im Brunnen sitzt ein Junge mit einer Harfe und singt", erzählt seine Schwester aufgebracht. "Er hat mich gefragt, ob ich in sein unterirdisches Reich mitkomme."
"Du hast abgelehnt, und da hat er das Wasser auf dich gehetzt" errät Kwick die Fortsetzung der Geschichte.
"Woher weißt du das?" wundert sich Lisa.
"Ganz einfach. Du hast mit dem Nöck Bekanntschaft gemacht. Mädchen erscheint er häufig als blonder Junge. Der Brunnen ist seine Falle. Sei froh, dass du nicht ertrunken bist."
"Kaum drehe ich dir den Rücken zu, begibst du dich in Gefahr, und dann ist Domino noch dabei", macht Robin seiner Schwester bittere Vorwürfe. "Findest du das richtig?"
"Und wieso seid ihr so lange fort geblieben?" stellt Lisa die Gegenfrage.
"Wir haben ein tolles Fernrohr entdeckt", berichtet Robin mit verträumtem Blick.
"Wisst ihr was, am besten kaufen wir uns etwas zu trinken und machen eine Pause", unterbricht Kwick den Streit der Geschwister. "Ich bin ordentlich hungrig."
"O ja!" unterstützt Lisa seinen Plan. "Dann kann ich meine Schuhe in der Sonne trocknen."
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