Home Ferien im Monsterland

53. Topfschlagen

Am nächsten Morgen stehen alle sehr spät auf, da die Nachtruhe viel zu kurz für sie war.
"Was, ihr wollt uns schon verlassen?" Herr Schlotterbeck zeigt sich enttäuscht, als Kwick ihn um eine Skizze der näheren Umgebung bittet.
"Ja. Wir wollen zurück wandern", berichtet Lisa begeistert. Und Robin fragt: "Wie viele Kilometer sind das wohl von hier bis zu unserem Zelt?"
"Nun", Herr Schlotterbeck kratzt sich am Kinn, "ungefähr 8 Kilometer. Es kommt darauf an, ob ihr der Straße folgt oder lieber querfeldein geht."
Er verspricht den Kindern, eine Wanderkarte für sie zu zeichnen.
Da die Schlotterbecks so nett sind, willigen die Freunde ein, nach dem Frühstück noch etwas zu bleiben und mit den jüngeren Kindern Topfschlagen im Schlossgarten zu spielen.
"Sie lieben Topfschlagen!" erzählt Frau Schlotterbeck. "Ich mach euch ein paar Brote zurecht für die Wanderung. Seid ihr so lieb und fangt schon mal an!"
Beladen mit einer Plastikschüssel, einem Bambusstock, einer Augenbinde und Süßigkeiten marschieren sie zum Schlossgarten, während Herr und Frau Schlotterbeck in der Ferienwohnung bleiben.
Domino rennt übermütig voraus. Auf einer Seite grenzt der Schlossgarten an den Monstersee, auf dem an diesem sonnigen Morgen viele Boote fahren. Lisa und Robin lachen über die Begeisterung der Schlotterbeck-Kinder. Es ist schon sehr lange her, dass sie selbst mit ihren Eltern dieses lustige Spiel spielten.
Der kleine Konrad ist zuerst dran. Lisa drückt ihm den Bambusstock in die Hand, den sie anstelle eines Kochlöffels nehmen, und Kwick verbindet dem Jungen mit einem Tuch die Augen. Robin läuft mit der Schüsssel zu einem Ginsterbusch, legt eine Tüte Bonbons ins Gras und deckt die Schüssel darüber. Nun darf Konrad suchen. Seine Geschwister geben ihm hilfreiche Tipps. Sie rufen heiß oder kalt, bis der Junge mit seinem Stock auf die Schüssel schlägt und gewonnen hat.
Sie haben viel Spaß. Als Letzter ist Kwick an der Reihe, sich die Augen verbinden zu lassen. "Oh, ist das dunkel!" scherzt er. Robin trägt die Schüssel zu einem Baumstamm. In diesem Augenblick ruft ihnen Herr Schlotterbeck von der Terrasse aus etwas zu. Daraufhin entfernen sich Lisa und Robin von der Gruppe.
Kaum sind die Geschwister fort, flüstert Buster mit seinen Brüdern und Schwestern. Sie wollen Kwick einen kleinen Streich spielen. Statt ihm durch entsprechende Tipps den Weg zur Schüssel zu weisen, führen sie den Monsterjungen absichtlich in die falsche Richtung. Kichernd schauen sie zu, wie Kwick über den Rasen stapft. Das Seeufer mit der kleinen Steinmauer kommt näher. Jetzt hat der Monsterjunge fast die Treppe zum See erreicht. Sein Stock schlägt auf etwas Hartes, das er für die Schüssel hält.
"Gewonnen!" schreit Kwick. In Siegerlaune schlägt er erneut mit dem Stock zu, bevor er sich die Augenbinde abreißt. Aber was ist das? Alle Kinder sind davongelaufen.
"Himmel-Donner-Wetter noch mal! Für jeden Kratzer sollst du mir hundertfach büßen!", kreischt ein kleines dickes Monster mit Teleskopaugen auf der Treppe. Es trägt einen vergoldeten Schutzhelm. Kwick prallt erschrocken zurück. Dieser giftigen Kreatur hat er mehrmals kräftig auf den Kopf geschlagen.


© 2005 Helga Kochert. Alle Rechte vorbehalten / All Rights Reserved