123. Flug in die Vergangenheit
Die schwer bepackten Kinder haben die rauchgeschwärzten Steinmauern der Ruine hinter sich gelassen und nähern sich nun dem verwilderten Garten, der von einer etwa zehn Meter hohen Ziegelmauer begrenzt wird. Sie marschieren
durch ein dichtes Gestrüpp von Ginsterbüschen und Schlingpflanzen. "Hurra!" Die Zeitmaschine liegt noch immer im hintersten Winkel des Gartens und scheint flugbereit zu sein. Eilig stürzen sie darauf zu.
"Guten Morgen, Kinder", werden sie vom Bordcomputer begrüßt. "Ihr seid pünktlich. Das freut mich."
Anna bestaunt die in der Morgensonne glänzende Zeitmaschine, deren Bordtür weit geöffnet ist.
"Kommt herein", lädt Nik sie ein. "Ihr seid vollzählig. Sehr gut. Ist die Zeltausrüstung komplett oder fehlt etwas?"
"Alles vorhanden", antwortet Robin stolz.
Als Erster rennt Domino in die Zeitmaschine. "Hallo Domino!" sagt Nik mit ruhiger Stimme, und es hört sich an, als würde der Bordcomputer lächeln. "Ich nehme an, du hast alle Abenteuer gut überstanden."
Nik fährt fort: "Ganz besonders begrüße ich Anna. Sie ist die Hauptperson unserer ersten Aktion, ein zweistündiger Flug in die Vergangenheit."
"Hallo Nik!" ruft Anna froh. "Ich bin ja so gespannt auf meine Eltern. Wann geht es los?"
"In wenigen Minuten", antwortet der Bordcomputer. Vorsichtshalber fragt er: "Seid ihr alle da?"
"Ja!" rufen die Kinder im Chor.
Lautlos schließt sich die Bordtür. "Bitte alle mal herhören", wendet sich Nik an die Bordgäste. "Bevor wir starten, muss ich euch Folgendes mitteilen. In die Vergangenheit zu fliegen, ist keine einfache Angelegenheit. Damit
der Flug reibungslos klappt, gebe ich euch ein paar wichtige Tipps:
Die Menschen in der Vergangenheit können euch nicht sehen.
Die Menschen in der Vergangenheit können euch nicht hören.
Ihr dürft das Zeitlimit nicht überschreiten.
Die Vergangenheit hat ihre eigenen Gesetze und lässt sich nicht rückgängig machen.
Habt ihr alles verstanden, Kinder?"
"Ja!" rufen die Kinder einstimmig.
"Okay. Dann können wir starten!"
Anna, die neben Robin aus dem Bordfenster blickt, sagt andächtig: "Wenn mir jemand gesagt hätte, ich würde eines Tages meine Eltern sehen, ich hätte ihm nicht geglaubt."
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