13. Jagd auf den Hacker
In der Regel zog Albert abends um neun Uhr seinen Schlafanzug an, legte sich auf die schmale Sitzbank vor dem Schiebefenster, die eigens für ihn reserviert war, und wartete darauf, dass Feli ihn ausschaltete.
Das Ausschalten war wichtig, denn sobald er eingeschaltet war, wurde er über Funk mit Energie versorgt, und das war nachts nicht notwendig.
Doch heute Nacht wollten sie den Hacker jagen und deshalb mußte Albert ausnahmsweise eingeschaltet bleiben. Er zog sich einen bequemen Overall aus rehbraunem Cordsamt an.
"Ich wecke euch um halb zwölf", versprach er den Mädchen, setzte sich an den Tisch und las in seinem Buch, wobei seine beleuchteten zimtbraunen Augen als Lampe dienten.
Pünktlich weckte der Roboterjunge Feli und Lena. Gähnend krochen die Mädchen aus den Betten. Sie trugen bereits bequeme Jogginganzüge und schlichen hinter Albert her über die finsteren Schulkorridore.
Ohne Zwischenfälle erreichten sie das unverschlossene Studiozimmer der Klasse 5a.
Wie geplant versteckten sie sich im geräumigen Lehrmittelschrank, dessen Tür sie einen Spalt offenließen.
Lena begann zu niesen, weil die verstaubte Schwanzfeder einer ausgestopften Eule ihre Nase berührte.
"Still!" warnte Feli sie. "Niemand darf uns hören."
Sie warteten und warteten. So sehr sich Feli und Lena auch bemühten, schliefen sie im stockdunklen Schrank ein.
Aber Albert blieb wach. Seine Augen glühten wie zwei Positionslampen im Dunkeln. Die Uhr seines Handgelenkcomputers zeigte eine Minute vor zwölf Uhr an.
Plötzlich hörte er ein leises Geräusch. Und ein seltsames Tapppen. Da wieder! Er öffnete fast lautlos die Schranktür und sah einen Jungen an Felis Computer sitzen. Neben dem Jungen saß ein Hund. Jetzt hatte er den Hacker.
Mit einem Satz war Albert bei der Studiotür und rief: "Was machst du da?"
Der Junge fuhr erschrocken hoch. Sein Hund - ein grauer Wolf - stürzte sich knurrend auf den Roboter und biß ihn ins Bein.
"Lass los!" sprach Albert beruhigend auf das wilde Tier ein. "Bei mir beißt du dir höchstens die Zähne aus. Ich bin aus Metall."
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