Home Tolli im Hexen-Internat


47. Vorbereitungen

Seitdem die vier Freundinnen beschlossen hatten, eine geheime Besendisco für die Zauberschüler zu organisieren, zeigten sie sich erstaunlich erfinderisch, ihren verwegenen Plan in die Tat umzusetzen. Eifrig steckten sie die Köpfe zusammen und schmiedeten die verrücktesten Pläne, die sie gleich darauf wieder verwarfen oder als vielleicht möglich auf ihre Liste schrieben. Ihre Mitschülerinnen blickten bereits misstrauisch zu ihnen nach hinten, aber dies störte die Freundinnen kein bisschen, sondern spornte sie eher an, in dieser höchst geheimen Angelegenheit ihr Bestes zu leisten.
Eine Disco ins Leben zu rufen war bedeutend spannender als für die Hexenschule zu lernen. Günstig war, dass die Hexe Berberitze drei Tage von der Hexe Zimbelzahn vertreten wurde. Dadurch konnten sie unbekümmert während des Unterrichts ihre privaten Ziele verfolgen. Sie luden per Flirtkamera die Zauberschüler ein, schrieben Listen am Computer, tuschelten miteinander und lachten in sich hinein.
Außerhalb des Unterrichts entwendeten sie mit sehr viel Geschick vier Schulwesten aus der Wäschekammer, flogen probeweise zum Hexentanzplatz, um die Örtlichkeiten zu besichtigen und die Flugzeit zu testen, und überspielten die gleichen Songs auf ihren MP3-Player, damit eine mitreißende Musik für Stimmung sorgte.
Alles klappte wie am Schnürchen. "Wenn jetzt nicht noch was Schreckliches passiert, wird das eine Superdisco", rief Tolli erwartungsvoll. "Ich bin ja so gespannt!", versicherte Schnippi aufgeregt. "Dein Erik wird doch wohl kommen?" Fragend blickte sie Belli an.
"Klar doch", versprach Belli mit einem versonnenen Lächeln.
Frosti raufte sich die Haare. "Hoffentlich haben wir nichts vergessen!", argwöhnte sie. Sie hatte das unangenehme Gefühl, sie stünde kurz vor einem Nervenzusammenbruch, dermaßen ernst nahm sie die Verpflichtungen, die sie sich freiwillig auferlegt hatten.
"Und wenn schon", tröstete Schnippi sie. "Endlich treffen wir die Zauberschüler. Wir wollen doch nicht bis in alle Ewigkeit darauf warten!" Damit sprach sie ihnen allen aus dem Herzen.



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