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35. Blondi tritt zurück
Am Montagmorgen wurde ruckartig die Klassenzimmertür aufgerissen und die Hexe Berberitze, schlecht gelaunt wie immer, hastete zum Lehrertisch. Misstrauisch musterte sie die dreizehn Schülerinnen, die kerzengerade
hinter ihren Netbooks saßen. Kein heimliches Getuschel, kein unterdrücktes Gekicher? Das kam der Hexe verdächtig vor.
Blondi überreichte ihr das Klassenbuch. "Und? Fehlt jemand?", herrschte die Klassenlehrerin das Mädchen an. "Ich weiß nicht", stotterte Blondi. "Was?" Die Hexe fiel aus allen Wolken. "Ja, hast du denn nicht
die Anwesenheit überprüft?"
"Ich will nicht mehr Klassensprecherin sein," sagte Blondi leise.
Die Hexe kreischte: "Wer hat dir denn das eingeredet?"
"Die Hexe Feuerwasser ... äh, Feuerwerk." Vor Verlegenheit wurde Blondi feuerrot.
"Das soll ich dir glauben?"
Blondi blickte auf den Fußboden und schwieg. Dieses ungeschickte Verhalten regte die Hexe noch mehr auf. "Hast du dir das gut überlegt?"
"Ja", hauchte Blondi.
"Dann müssen wir noch einmal wählen", brüllte die Hexe ungehalten.
Auf dieses Stichwort hatte Blitzi gewartet. "Ich habe die Zettel!", rief sie tatkräftig. Ehe die Hexe es verhindern konnte, eilte Blitzi von Schülerin zu Schülerin. "Eine geheime Wahl!" Sie schwenkte eine Schale, in der
sich sonst Büroklammern befanden. "Damit sammeln wir die Zettel ein."
Verärgert verfolgte die Hexe Berberitze die anschließende geheime Wahl, die nicht in ihrem Sinne war. Sobald Blitzi alle zusammengefalteten Zettel eingesammelt hatte, kam ihre Freundin Kraki vor, faltete die Zettel auseinander
und las die gewählten Namen vor. Zehnmal wurde Blitzi gewählt, zweimal Frosti und einmal Supi.
"Super!" Tolli freute sich für ihre Freundin Frosti, die mit diesem Wahlergebnis überhaupt nicht gerechnet hatte.
Finster knurrte die Hexe: "Blitzi ist die neue Klassensprecherin. Komm vor, damit ich dir das Klassenbuch geben kann."
Elf Schülerinnen trommelten begeistert auf die Tischplatten, als Blitzi das Klassenbuch entgegennahm, während Blondi wie erstarrt alles beobachtete.
Ohne weiter auf die Wahl einzugehen, klappte die Hexe ihr schwarzes Notebook auf.
"Öffnet euer Netbook und ruft den Stundenplan auf!", befahl sie kurz angebunden. "Vergesst nicht, der Stundenplan gilt immer nur für eine Woche. Also habt ihr heute einen neuen, den ihr euch gründlich merken sollt."
"Was? Einen neuen?", zischte Supi empört.
Die Hexe Berberitze fuhr mit eiskalter Stimme fort: "Die erste Stunde habt ihr immer bei mir, daran ändert sich nichts."
"Wie schade", flüsterte Tolli hinter der vorgehaltenen Hand Belli zu.
"Ruhe! Heute ist die Addition einfacher Bruchzahlen dran. Wir fangen mit gemischten Textaufgaben an." Die Mädchen murmelten entsetzt auf.
In diesem Augenblick blinkte Tollis Flirt-Kamera. Automatisch klickte sie das Symbol auf ihrem Desktop an. Ein ganz klein wenig hoffte sie, es würde Jack sein, der wieder mit ihr flirten wollte.
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Tolli im Hexen-Internat
