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22. Was im Keller geschah
Völlig erledigt von der ungewohnten Gartenarbeit kehrte Tolli in ihr Zimmer zurück, wo Belli und Schnippe sich bereits erholten. Belli lag auf dem Bett und polierte
ihre Fingernägel. Schnippi hing fast leblos auf einem Stuhl und hörte mit halb geschlossenen Augen schrille Popmusik.
"Wie war's bei dir?", fragten die Freundinnen matt.
"Es ging." Tolli sank ebenfalls auf einen Stuhl, dehnte und reckte sich und murmelte: "Habt ihr schon mal in einem Beet nach einer Silberbrosche gegraben?"
"Hä?" Schnippi tippte sich kraftlos gegen die Stirn.
Da wurde die Tür aufgerissen und ihre Freundin Frosti stürmte herein. Die Mädchen warfen sich genervte Blicke zu. Woher hatte die noch so viel Energie?
"Leute, ihr glaubt nicht, was ich eben erlebt habe!" Achtlos stellte Frosti ihren Besen in die Ecke, setzte sich an den Tisch und lachte gackernd.
"Spuck's schon aus!" Schnippi stellte ihre Musik leiser. "Hat dich im Keller ein Gespenst gewürgt?"
"Viel besser!" Frosti winkte ab. Ein erneuter Lachkrampf schüttelte ihren Körper.
"Ein typischer Anfall von Schweinegrippe", bemerkte Tolli trocken.
Frosti ließ sich nicht unterbrechen. "Also, ich kehre den Keller, und wisst ihr was?, der Keller ist riesig, hier verwinkelte Treppen, dort eine verriegelte Tür nach der anderen. Es gibt sogar einen Gewölbekeller, der mit
allerlei Krempel vollgestellt ist."
"Und dann hast du Blaubart getroffen", vermutete Belli mit einem erwartungsvollen Grinsen.
"Quatsch!" Frosti wischte sich eine Lachträne ab. "Ihr ratet es nie! Zuerst finde ich eine geheime Treppe, die nach oben in die Küche führt."
"Ist das alles?", fragte Belli enttäuscht.
"Nicht die Spur von einem schleimigen Zombie?", hakte Schnippi nach.
"Wartet's ab! Ich kehre mich so durch den Keller." Frosti hatte Mühe, nicht zu lachen. "Plötzlich sehe ich eine Tür, die nur angelehnt ist. Licht schimmert durch den Türspalt, das Licht schimmert blau, und neben der Tür
hängt ein grausiges Plakat. Es zeigt ein Totengerippe. Dann höre ich Stimmen, Mädchenstimmen."
"Echt?" Schnippi zog ihren Ohrstöpsel heraus, um jedes Wort zu verstehen.
Eifrig nickend erzählte Frosti weiter: "Ich lausche. Wann geht's los?, sagt ein Mädchen. Ein anderes antwortet: Wie immer um zehn.
Haben wir noch Knallbonbons?, will ein drittes Mädchen wissen. Ich denk, die
liegen in der Kiste, sagt das erste Mädchen. Na, jetzt will ich wissen, was da los ist. Ganz vorsichtig drücke ich die Tür weiter auf." Frosti legte absichtlich eine Pause ein.
"Und?" Ihre drei Freundinnen schauten alarmiert.
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