Home Tolli im Hexen-Internat


49. Es geht los!

Am Samstag nach Unterrichtsschluss waren die vier Freundinnen ganz zappelig, dermaßen freuten sie sich auf ihre geheime Besendisco, die um acht Uhr abends im Zitterwald auf dem Hexentanzplatz für eine Auswahl von Zauberschülern beginnen sollte. Sorgfältig kleideten die Mädchen sich an. Sie waren sicher, ohne Schulweste wäre ihr Aussehen eine unhaltbare Katastrophe geworden.
Frosti suchte die ganze Zeit nach etwas im Zimmer. Sie schaute auch unter ihrem Bett nach. "Was machst du denn da?", wollte Schnippi genervt wissen.
"Meine Fledermaus-Haarspange ist weg!", jammerte Frosti und erhob sich stöhnend. "Die kann sich doch nicht in Luft auflösen!"
"Nimm ’ne andere!", riet Belli ihr ohne das Gesicht zu verziehen. "Fledermäuse sind out." "So?", ärgerte sich Frosti. "Und das sagst du erst jetzt."
"Streitet euch nicht", bat Tolli gutgelaunt. "Wir müssen uns beeilen. Auf gar keinen Fall dürfen wir etwas vergessen."
Aber Frosti schimpfte los: "Ausgerechnet meine Glückshaarspange ist weg! Ich hab so ein ganz ätzendes Gefühl." Blass um die Nase blickte sie ihre Freundinnen an. "Sollen wir das Ganze nicht abblasen? Mir kommt das jetzt plötzlich idiotisch vor."
"Bist du nicht gescheit!", protestierte Tolli sofort. "Wo wir so viel vorbereitet haben. Ich bleibe dabei und fliege in zehn Minuten los!"
"Ich auch!", stimmte Schnippi ihr zu. Und Belli rief: "Nur wegen deiner Spange lassen wir uns den Spaß nicht verderben."
"Also gut", gab Frosti zerknirscht nach. "Aber mein Bauchgefühl sagt mir, wir kriegen massenhaft Ärger. Doch ihr hört ja nicht auf mich."
Schnell hakten sie ihre zahlreichen Listen ab. So eine wichtige Disco zu organisieren, war gar nicht so leicht gewesen.
Schließlich war es Zeit aufzubrechen. Aufgeregt schulterten sie ihren Flugbesen und schlichen in den Keller der Hexenschule. Dort öffneten sie eine unauffällige Kellertür, die in den Schulgarten führte. Geduckt huschten die vier Freundinnen durch den stillen Garten zur hohen Schulmauer, die sie mühelos überflogen, und wenige Sekunden später waren sie im Zitterwald verschwunden.



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