Home Kocherts Kindergedichte

P a n t u l l i

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Bei der Arbeit am Gartenzaun entlang

entdeckten sie einen geheimen Gang,

der führte um die Blutbuchenecke,

dann ein Stück neben der Brombeerhecke,

wand sich durch eine Blätterröhre,

verwickelte sich in einer Föhre,

zog sich fünf Meter durch das Niemandsland

zwischen Bretterzaun und Nachbarhauswand,

umrundete einen Ameisenwall

und endete hinter dem Ziegenstall.

Die beiden Kinder sich die Hände rieben,

das war ihr Geheimnis Nummer sieben.

 

Regine und Joachim blickten ernst.

Mein Kind, du immer für das Leben lernst.

Im Gras lag eine Amsel, mausetot,

sie fraß keine Würmer mehr, kein Brot.

Sie begruben das Tier in der Erde,

daß es von Würmern gefressen werde.

"Tüchtig, tüchtig", redete der Kobold sie an.

"Was ihr gemacht habt, hätte ich auch getan."

"Wie heißt du?" fragte Regine ihn schnell.

Joachims Augen wurden rund und hell.

"Pantulli", sagte der rotbraune Wicht.

Regine war wieder glücklich. "Er spricht!"