Kocherts Schreibseite

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Mysteriöse Entführung

"Jannik, komm jetzt, du musst dein Zim - autsch!" Sie hatte sich schon wieder an meinem Taschenmesser geschnitten.
"Mama, das ist schon das dritte Mal in dieser Woche!"
"", fluchte Mama.
Ich ging aufräumen. Das machte ich nicht gerne, denn das Zimmer sah wie ein Saustall aus.

Nach zwei Stunden kam Mama rein. "Die Kleidung wäre aufgeräumt. Nun ... dein Bett", kommandierte sie.
"Darf ich eine Pause machen?", stöhnte ich.
"Gut, aber nur eine halbe Stunde", antwortete sie. Ich lief in den Garten. Doch dann entführten mich zwei Männer und die sagten: "Du bist unser Gefangener." Dann schleppten sie mich ins Auto.
Zwei Stunden fuhren wir nun schon. "Wo ...?" "Klappe!", unterbrach er mich. Nach fünfzehn Minuten stiegen wir aus. Einer der Entführer griff zum Mikrofon. Eine andere Stimme ertönte aus dem Mikrofon: "Passwort?"
"Hoi, do isch de Baltasar."
Dann wurde ich in einen Raum gebracht und eingeschlossen. Ich wollte mit dem Telefon im Raum die Polizei benachrichtigen, doch aus dem Hörer kam nur: "Hoi, do isch de Melchior."
Ich erkannte, dass die Entführer Roboter waren. Dann wurde ich weggebracht. Wir parkten vor einem Haus. "Physiotherapie Christof Brust" konnte ich an einem Schild lesen. Dort musste ich Gymnastik machen. Dann wurde ich nach Hause gefahren.
Meine Mutter war noch beim Zahnarzt. Vor Angst lief ich weg mit Proviant.
Ich wanderte Tage, Wochen, Monate und kam dann endlich am Ziel an: in Berlin.
Als ich ein Jahr dort war, lief ich zurück, weil ich es bereute. Zu Hause angekommen, rief Mama: "Ein Jahr Hausarrest!"
Am nächsten Morgen, bevor ich in die Schule ging, lief ich in einen Laden. Der Verkäufer sagte: "Hallo, do isch de Melchior. Hehe, nur ein Witz."
Ich rannte aus dem Laden und dann in die Schule. Nach der Schule lief ich nach Hause und erzählte meiner Mutter alles.
"Hahaha, hihihi!", verspottete sie mich. Ich wollte ans Fenster gehen und dabei schlitzte ich mir aus Versehen die Hand auf.

Zwei Jahre später
Ich muss immer meine Narben befühlen. Alle fragen, was geschehen sei, und ich erzähle ihnen die ganze Geschichte.
Auch Mama hat sich in den zwei Jahren geändert. Sie ist höflicher geworden.

(Jannik, 9 Jahre)