87. Streit mit der Wasserhexe
Als wäre das unerwartete Auftauchen des gefährlichen Goldmonsters nicht schon genug Aufregung für die Kinder, erscheint plötzlich die Wasserhexe neben einer Trauerweide. Mit klagender Stimme kreischt sie: "Annabel!"
"Wartet hier auf mich. Ich spreche kurz mit meiner Mutter", sagt Anna zu den Freunden. Sie läuft zu der abstoßenden Gestalt hin und fragt ungeduldig: "Was willst du?"
"Wie kannst du es wagen, mit diesen Zigeunerkindern herumzuziehen!" macht die Wasserhexe ihr bittere Vorwürfe. "Habe ich nicht zehn Jahre lang Tag und Nacht für dich gesorgt, deinen Ballettunterricht bezahlt und dir jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Und nun das!"
"Du hast selber Schuld daran", sagt Anna mit eisiger Stimme. "Du hast dir dieses Rätsel ausgedacht, Robin hat es gelöst, und ich darf bis zum Ende der Sommerferien tun und lasse, was ich will."
"Wie redest du denn mit mir!" faucht die Wasserhexe wütend. Energisch klopft sie mit ihrem Besen auf den Erdboden. "Diese verlotterten Kinder wollen dein Geld haben. Du bist so dumm! Zeigst ihnen freiwillig deinen Goldschatz!"
"Gar nicht wahr. Ich habe nur mein Taschengeld geholt."
"Taschengeld! Ja denkst du, dir steht Taschengeld zu, wenn du so aufsässig und leichtsinnig bist!" sagt die Wasserhexe gehässig.
"Du bist gemein!" Anna dreht sich um und läuft davon.
"Mach nur weiter so, du undankbares Kind!" schreit die Wasserhexe hinter ihr her. "Das hat ernsthafte Folgen! Darauf kannst du Gift nehmen!"
Als Anna zu ihren Freunden zurückkehrt, zittert ihre Unterlippe und sie ist sehr blass im Gesicht.
"Deine Mutter ist nur deshalb so wütend, weil ich das Rätsel gelöst habe", versucht Robin, sie zu trösten.
"Ja. Und sie ist eine echt unangenehme Person", sagt Lisa mit Nachdruck.
Kwick fügt hinzu: "Lass sie reden. Sie will nur nicht nachgeben."
Doch am meisten hilft Anna, dass Domino an ihr hochspringt und ihr seine feuchte Nase in die Halsbeuge drückt.
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