Home Ferien im Monsterland

35. Traum oder Wirklichkeit?

Ein warmer Sonnenstrahl kitzelt Lisa an der Nase. Verschlafen öffnet sie die Augen und blinzelt in die helle Morgensonne. Domino liegt halb auf ihren Füßen. Jetzt stupst er sie mit der kalten Schnauze an. Richtig, sie befinden sich im Bootshaus!
Nun erwacht auch Kwick. Der Monsterjunge springt auf. "Los! Gehen wir baden!"
Sie laufen nach draußen. "Sieh mal!" Lisa bleibt wie angewurzelt stehen. "Wo sind die Drachen geblieben?"
Tatsächlich! Wo gestern abend noch die vielen bunten Zelte, Wohnwagen und Campingbusse der Drachen standen, ist nur noch eine leere Wiese zu sehen.
"Abgefahren", sagt Kwick überrascht. Er betrachtet den Sonnenstand. "Es ist ja auch schon sehr spät!"
Als sie nach einem erfrischenden Bad in das Bootshaus zurückkehren, schläft Robin immer noch. Doch als Dominos nasse Schlappohren über sein Gesicht streifen, wacht der Junge auf.
"Stell dir vor, alle Drachen sind weg!" berichtet Lisa ihrem Bruder.
"Ach ja", sagt Robin ein wenig zerstreut.
Er geht zu der Treppe, die in das Wasser führt. Nachdenklich starrt der Junge auf die dunkelgrüne Wasseroberfläche. "Ich habe seltsam geträumt." Dann erzählt er seinen Freunden, was er nachts im Bootshaus erlebt hat. "Wenn ich nur wüßte, ob ich das alles wirklich erlebt habe oder ob es lediglich ein Traum war."
Lisa spürt, dass ihr Bruder verwirrt und traurig ist. "Bestimmt war es nur ein Alptraum, der schnell vergessen ist", versucht sie ihn zu trösten.
"Nein, nein!" wehrt Robin heftig ab. "Siehst du die kleinen bunten Sterne auf dem Wasser? Diese Sterne habe ich heute Nacht auch gesehen. Das ist der Beweis. Ich habe nicht geträumt. Wo Annabel ist, sind immer diese Sterne zu sehen."
"Du meinst, sie ist noch hier?" Lisa blickt sich suchend im Bootshaus um.
"Sie sieht wunderschön aus und dann furchtbar häßlich. Haltet ihr das für möglich?" fragt Robin bekümmert.
"Vergiss sie!" rät Kwick ihm. "Der Wasserhexe geht man besser aus dem Weg. Das hat schon meine Uroma gesagt."


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