Das Meerkind

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"Wie konnte das Meer alles verschlingen?"

"Konnte niemand ihnen Rettung bringen?"

"Warum sind die Leute nicht entkommen,

haben ihre Tiere mitgenommen?"

Fragen über Fragen. Maren nickte,

gequält in Wendys Samtaugen blickte.

"Die Zeit war zu knapp", sie berichtete,

beide zum Stillschweigen verpflichtete.

"Die Steilküste ist vorn abgebrochen

- ein Prophet hatte davon gesprochen -

und mit Vineta im Meer verschwunden.

Es dauerte nicht einmal zwei Stunden."

Naturkräfte die Menschheit besiegen.

Die Kinder ernst schauten, bedrückt schwiegen.

"Dann liegt Vineta im Meer hier am Strand?

Du wohnst dort tief unten und kommst an Land?"

"So ist es. Das geht nun schon Jahr für Jahr.

Ich lebe alleine. Ist wunderbar."