sternenschule

Am meisten gespannt war Feli auf das Geburtstagsgeschenk ihrer verstorbenen Schwester Selina. Neugierig nahm sie das dunkelrote Kästchen in die Hand, entfernte das Seidenband und versuchte, den Deckel zu öffnen. Der einfache Schnappverschluß stellte kein Probleme dar. Lena schaute ihr über die Schulter, als der Inhalt des Kästchens zum Vorschein kam. Ein Schlüssel, ziemlich groß und aus glänzendem Metall. Außerdem lag ein zusammengefaltetes Stück Papier in dem mit Samt ausgeschlagenen Behälter.

Feli faltete das Papier auseinander. Verdutzt betrachteten die beiden Freundinnen eine Art Stadtplan, auf dem kleine Rechtecke mit Namen und Zahlen versehen waren. Rechts oben war eines der Rechtecke nachträglich mit einem Stift rot umrandet. "Nr. 408. Albert", entzifferte Feli verwundert. Auch Lena wunderte sich maßlos. "Du, ich weiß, das ist ein Plan von unserem Schulfriedhof!" rief Lena begeistert. "Ich erkenne die Anordnung der Baumallee wieder. Das hier sind die drei Eingänge. Und hier ist die Friedhofsmauer, die an die Schule grenzt."
Tatsächlich! Die zwei Freundinnen sahen sich mit leuchtenden Augen an. "Dann gehört der Schlüssel zu einem Grab." "Und in diesem Grab ist Albert begraben", ergänzte Lena. "Was für eine verrückte Idee, dir solch ein Geschenk zu machen!" "Selina hat immer viele Geheimnisse gehabt", erinnerte sich Feli, "die sie mit ihren Freundinnen teilte, und ich durfte nichts davon wissen." "Auf jeden Fall ist im oder beim Grab Nr. 408 ein Geschenk für dich", meinte Lena überzeugt. "Und dafür brauchst du diesen Schlüssel."
"Ach, was zerbrechen wir uns den Kopf deswegen! Gleich nach der Schule gehen wir nachsehen." Feli blinzelte Lena verschwörerisch zu, dann steckte sie den sonderbaren Schlüssel in die Hosentasche.

Die Sternenschule