53. Der Himmel verdunkelt sich
Der Mond, der anfangs eine trostlose Steinwüste ohne Wasser und Luft gewesen war, war von fähigen Wissenschaftlern in zäher Kleinarbeit über Jahrzehnte hinweg in einen attraktiven neuen
Lebensraum für Menschen verändert worden.
Begonnen hatte dieser Umwandlungsprozeß mit der bahnbrechende Erfindung, unter riesigen lichtdurchlässigen Kuppeln künstliche Atmosphäre herzustellen. Nachdem es gelungen war,
für die notwendige Atemluft zu sorgen und die Jahreszeiten zu regulieren, wurde durch ein ausgeklügeltes Kraftfeld-Verfahren die erforderliche Schwerkraft ermöglicht. Dann wurde damit begonnen,
die Mondoberfläche zu kultivieren. Als letzter Schritt erfolgte die Besiedlung.
Mutige Pioniere schafften es, den anfangs schwierigen Bedingungen des Mondes zu trotzen und aus der öden Steinwüste eine fruchtbare Landschaft zu erschaffen.
Natürlich gab es schwere Rückschläge, die das Mondprojekt fast zum Scheitern verurteilt hätten. Katastrophen wie Hungersnöte, Epidemien, Ausfälle des Schwerkraftfeldes, Risse in den Kuppeln,
Ausfall des Sonnenschutzes, Terroranschläge und Bürgerkriege sorgten für hohe Verluste unter der Bevölkerung.
Wer jetzt den Mond bereiste, erlebte den Erdtrabanten als faszinierende Kunstwelt mit ausgedehnten Großstädten, Industriegebieten, Landschaftsschutzgebieten und ländlichen Gegenden. Und kaum ein Besucher machte sich
noch Gedanken darüber, dass auf dem Mond bei aller Perfektion das Wasser das Kostbarste war, das weder durch Gold noch andere Güter aufgewogen werden konnte.
Als die Kinder und der Roboterjunge in ihrem roten Bob über die fast leere Landstraße glitten, erlebten sie die Route zum Hummelsee als eine faszinierende Naturlandschaft, deren Straßen direkt ins Abenteuer zu führen schienen.
Auf einmal erwies sich das Wetter als unbeständig, denn plötzlich schoben sich dunkle Wolken vor die Sonne und es begann kräftig zu regen. Die Kinder begrüßten den Regenguß mit Jubel. Sie fanden es lustig, mitten durch
einen dichten Regenschleier zu fahren. Auch Pax schien der Regen nichts auszumachen.
Erst als der Regen gar nicht mehr aufhören wollte, sehnten sie sich nach einem trockenen Ort. Und als ein Straßenschild auftauchte, auf dem die Strecke zum See oder zum Bergwerk angegeben war,
rief Sergej: "Fahren wir zum Bergwerk. Dort sind wir vor dem Regen sicher."
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