39. Geschafft!
Aleks setzte sich auf einen Schutthaufen, vergrub den Kopf in den Händen und seufzte. Sogleich kam Pax angelaufen, um den Jungen zu trösten, indem er über seine Hand leckte. "Schon gut", sagte Aleks zu dem treuen Tier. "Was würde ich nur machen,
wenn ich dich nicht hätte."
"Ich hätte auch so gerne einen Hund", erklärte Feli bekümmert. Lena beobachtete die ganze Zeit den düsteren Gang mit dem schwarzen M, in dem Sergej und Albert verschwunden waren. "Ob sie bald zurückkommen?" überlegte das Mädchen laut.
"Keine Ahnung", meinte Aleks betrübt.
"Die ganze Zeit zu warten und nichts tun zu können, ist scheußlich." Feli trat mit der Schuhspitze gegen eine herumliegende leere Konservendose. Das klappernde Geräusch unterbrach die lähmende Stille, die wie ein schwerer Umhang auf ihnen lastete.
"Fast wären wir zu Hause gewesen und dann das hier!" stieß Aleks ärgerlich aus. Die beiden Mädchen stimmten ihm zu. "Wie hast du deinen Bruder im Monsterclub gefunden?" fragten sie, um die lange Wartezeit zu überbrücken.
Der Junge zog unbehaglich die Schultern hoch. "Das war nicht schwer. Zuerst habe ich seine Stimme gehört, dann fand ich ihn mit einer Geldkassette unter dem Arm im Gemeinschaftsraum."
"Was hat er denn im Club gemacht?"
"Er arbeitet dort als Kassierer." Aleks lachte bitter auf. "Wenn schon mein Vater keinen Job bekommt, Sergej schafft es."
"Und was kassiert Sergej?"
"Vermutlich die Beiträge der Mitglieder."
"Ach so." Lena wirbelte auf dem Absatz herum. "Sie kommen!" Als erster verließ Sergej den Kellergang. Sein Gesicht sah leichenblaß aus, er hatte die Arme um den
Oberkörper geschlungen, vor Kälte klapperten ihm die Zähne. Gleich hinter ihm kam der Roboterjunge. "Brrr, ist mir kalt!", jammerte Sergej. Kein Wunder, er trug unter seinem dunklen Umhang kurze Hosen und ein Trikot mit kurzen Ärmeln.
"Alles in Ordnung", verkündete Albert ruhig. Aleks warf ihm einen dankbaren Blick zu. "Gehen wir?" fragte er seinen Bruder.
"Ja, gehen wir?" Sergej trat von einem Fuß auf den anderen, weil er so erbärmlich fror. All seine Selbstherrlichkeit war verflogen. Nichts deutete darauf hin, dass er zu plötzlichen Zornesausbrüchen fähig war.
Erleichtert schritt Aleks voraus. Jetzt war es nicht mehr weit bis nach Hause. Und er würde es gewiß schaffen, seinen Bruder heimzubringen.
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