26. Parole Kyffhäuser
"Wir können gleich hier parken", schlug Aleks vor, als sie das Kanalnetz von Padena über die Zubringerröhre verlassen hatten und an einer hohen Schutthalde vorbei in
Richtung Echnatonplatz fuhren. Stimmengemurmel drang in ihre Ohren, sobald sie ausgestiegen waren und sich neugierig umschauten.
"Gut, dass wir eine Codekarte für den Bob haben", meinte Albert , "das ist die beste Diebstahlsicherung, die es gibt."
"Ist das der Echnatonplatz?" Überrascht deutete Feli auf die vielen Schuttberge vor ihnen. "Ja, schließlich war hier ein Krieg", antwortete Aleks und führte sie einen schmalen Trampelpfad entlang, der in den Platz mündete.
Vor den Trümmerbergen hielten sich viele Leute auf. Die meisten von ihnen trugen dunkle Umhänge, unter denen sie etwas zu verbergen schienen.
"Das ist der Schwarzmarkt", erklärte Aleks. "Alles nur Mögliche wird getauscht. Paßt auf und bleibt ganz ruhig, wenn euch jemand anspricht."
Wie zuvor verabredet, begannen Feli und Lena Federball zu spielen, wobei Albert und Aleks ihnen zuschauten. Da der Wolf Pax auf Fremde sehr bedrohlich wirkte, wurden sie zunächst gar nicht beachtet.
Aber es dauerte nicht lange, so näherte sich ihnen ein Junge, der keinen Umhang trug, ein dickes
Buch mit sich schleppte, den grauen Wolf mit einem "Hallo, Isegrim!" bedachte und ihnen zurief: "Parole Kyffhäuser! Mein Tierlexikon gegen das Federballspiel."
"Tut mir leid, wir tauschen nichts", antwortete Aleks gelassen.
"Was?" rief der Junge erstaunt. "Mein Buch ist euch wohl nicht gut genug. Schaut selber! Alles Farbbilder!" Er klappte das Lexikon auf, damit sie die Illustrationen begutachten konnten.
"Wirklich gute Bilder. Leider tauschen wir nichts", sagte Albert freundlich.
"Denkt nach! So ein gutes Angebot gibt's nicht oft!" Jetzt erst bemerkte der Junge, dass er mit einem Roboter sprach. "Sieh dir das an! Ein Blechkamerad! Ich glaub, mich zerreißt's!"
Um ihn abzulenken, bot Aleks schnell an: "Spielen wir eine Runde Federball?"
"Klar doch."
Es wurde ein spannendes Spiel. Der fremde Junge war sehr sportlich. Er kämpfte verbissen und schaffte es, Aleks zu schlagen. Ehe sich die Kinder versahen, war eine Stunde vergangen. "Wir müssen zurück",
mahnte Albert.
"Tschüß denn!" Der fremde Junge winkte ihnen zu und war in nächsten Augenblick verschwunden.
"Mein Federballschläger!" schrie Feli entsetzt auf. "Er hat meinen Federballschläger mitgenommen!"
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