Kocherts Tier Monsterschüler


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So ein Pech! Die Herbstferien begannen, aber Nikita verreiste für drei Tage nach Berlin. "Mein Opa Fritz wird siebzig. Wir fahren alle hin. Da kann ich mich nicht drücken. Hauptsache, ich bin an Halloween wieder da", tröstete er Carmen. Das Mädchen seufzte. "Halloween ist ja erst am Freitag." Dann packte Carmen die Neugierde. "Wohnt dein Opa auch unterirdisch?" "Ja klar. Die Tunnelröhren sind viel größer und verzweigter. In dem riesigen Tunnelnetz kann man sich verirren", erzählte der Monsterjunge eifrig. "Schade, dass wir nicht zusammen die Gegend erkunden können. Ein Teil davon liegt unter der U-Bahn. Das ist voll krass." Während Nikita fort war, kämpfte Carmen einen zäher Kampf mit ihren Eltern. Am Schluss gab ihre Mutter genervt nach. Sie erlaubte ihrer Tochter, an Halloween bis zehn Uhr abends eine Party zu besuchen. Carmen jubelte. Natürlich würde sie keine der langweiligen Schüler-Partys besuchen, sondern die Halloween-Party der Monsterjugend im Untergrund. Endlich war es so weit! Am Spätnachmittag trafen sie sich beim geheimen Einstieg dicht an der Steinmauer in der Lilienstraße. Da sie zuerst nach dem Halloween-Pokal suchen würden, trugen beide ihr Halloween-Kostüm in einer Plastiktüte mit sich. Auf das schwierige Halloween-Rätsel war Carmen gespannt. Aufgeregt wedelte der Monsterjunge mit einem Handzettel. "Hier ist der Flyer! Gerade erst verteilt", rief er seiner Freundin zu. "Schnell! Wir müssen uns beeilen und den anderen zuvorkommen!" Eilig las das Mädchen den Text.

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